Freitag, 29. April 2011

Nablus

„Juhu, ein freier Tag“, dachten sich JJ und Thea „da fahren wir doch glatt mal in die palästinensische Stadt Nablus!“... Was an sich keine schlechte Idee gewesen wäre, wäre heute nicht Freitag, und somit muslimischer Feiertag.
Nun ja. Die meisten Geschäfte hatten geschlossen.
Und trotzdem habe ich einige extreme Eindrücke mitgenommen.
Zuerst sind wir zur Jakobskirche gedackelt. Hier hat sich die Geschichte von Jesus und der Frau am Jakobsbrunnen abgespielt.

 -Jakobskirche-

 für Mama fotografiert:
- The kiss of the sun for pardon,
the song of the birds for mirth,
one is nearer God's heart in a garden
than anywhere else on earth -

- Der Kuss der Sonne zur Verzeihung,
das Lied der Vögel für die Fröhlichkeit,
man ist näher an Gottes Herz in einem Garten
als irgendwo sonst auf der Welt -


Nachher haben wir uns dann mehr oder weniger ins Flüchtlingslager verirrt.
Hier hausen Palästinenser sehr eng und arm. Zu Beginn standen hier noch Zelte, in denen die Flüchtlinge, von Israelis vertrieben, lebten. Jetzt sind es schon richtige Häuser.
Überall findet man Graffiti und andere Zeichen für die erlebte Unterdrückung.
Und Plakate von Märtyrern, bzw. Attentätern, die ihr Leben für Palästina gaben.
Wir waren so die einzigen Leute von Außerhalb in der Siedlung. Dementsprechend war auch die Aufmerksamkeit, die man uns gab. Sehr befremdlich.

 - free Palestine (noch in Jerusalem fotografiert)-



- Israel aus palästinensischer Sicht-

 - Kinder spielen das "Komm-wir-zielen-mit-unseren-Waffen-auf-die-fremden-Menschen"-Spiel

 ... keine Parkgebühren sind auch fatal... :)






Ostern und das drumherum

So, ihr Lieben.
Nur ein paar Sätze zu meinem Osterfest, so wie ich es erlebt habe.
Fangen wir mal bei Gründonnerstag an.
Ich habe nämlich im internationalen Chor in der Kirche gesungen. Die Altstimme, falls es jemanden interessiert. ;o)

K-Freitag:
In der Nacht mit Sammy und JJ (zwei anderen Voluntären) die Via Dolorosa, also den Leidensweg Jesu, abgegangen und an jeder Station die Bibelstelle gelesen.
Das machen hier jeden Tag hunderte Menschen, deshalb haben wir uns die Nacht ausgesucht, wo es recht leer hier ist.

Ostern:
Morgens um 7 Uhr sind wir mit unserem Team und ein paar anderen Leuten zum Gartengrab gegangen, wo das Grab von Jesus gewesen sein soll.
Dort war ein sehr schöner Ostergottesdienst.

Anschließend hatten wir in harter, mühseliger Arbeit ein Osterfrühstück für ca. 30 Leute vorbereitet.
Das ganze war dann recht nett. :)

 - unsere liebe Renate & das Osterlamm-


Am Ostermontag habe ich mich dann mal an die Klagemauer gewagt. Da haben die Juden Pessachende gefeiert. Getanzt, gesungen, gegessen.
Sehr viel los. Sehr beeindruckend. Und ich fühlte mich, als sei ich Außenseiter einer exklusiven Gruppe... 


Mittwoch, 20. April 2011

En Gedi Wanderung & Totes Meer

Am Montag war ich mit Rini und Andi im Naturpark "En Gedi" wandern. WOOA, das war echt beeindruckend! Total schöne Landschaft. Und es war unglaublich übelst übel heiß!
Aber seht selbst... :)






... Anschließend ging es noch ans Tote Meer- die Klischeefotos durften nicht fehlen. :D


Samaritan Passover- Pessach bei den Samaritern.

Am ersten Pessachabend sind wir mit ein paar Leutchen zu den Samaritern gefahren. Dort kann man sich anschauen, wie sie als Opfer Lämmer schlachten und herrichten. Sehr interessant. Sehr cool war auch, dass Rini und Andi mitgekommen sind (für die, die sie kennen :) )... Rini ist aus Paris zu Besuch da!
Hier ein paar Bilder dazu.



Hier noch ein paar Fotos von Mount Gerizim, wo das Ganze stattgefunden hat.

 JJ

 Rini & Ich


Andi & Rini

Freitag, 15. April 2011

Pessach

Hier in Israel steht gerade Pessach vor der Tür- ein wichtiges Fest für die jüdischen Gläubigen.
Man gedenkt an den Auszug der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten.

Ich erlebe das Fest nur insofern, dass viel auf den Straßen los sind- es sind nämlich Pessachferien. Außerdem gibt es überall Putzmittel im Sonderangebot, weil die Juden vor Pessach ihre Wohnung ratzeputz sauber machen.
Alles soll neu und rein sein- ein Sinnbild für den Neuanfang, den Gott dem Volk Israel nach der Ägyptischen Gefangenschaft geschenkt hat.

Eingeleitet wird das große Pessachfest mit dem „Sederabend“. „Seder“ ist hebräisch und bedeutet „Ordnung“.
Ein großes Zimmer wird festlich geschmückt. Man lädt Alleinstehende, Verwandte, Nachbarn oder Freunde an- heute soll niemand alleine sein, denn es geht um die Feier der gemeinschaftlichen Errettung...

Dann gibt es da noch den klassischen Teller (das kennt ihr vielleicht aus dem Religionsunterricht in der Grundschule- da lernt man manchmal sowas :) ).
Darauf befinden sich (Trommelwirbel):
  1. Matzenbrot (ungesäuert)
  2. Knochen mit wenig Fleisch dran (symbolisiert das Lammopfer, das eigentlich hätte im Tempel geopfert werden müssen und anschließend gegessen- aber da es keinen Tempel mehr gibt, nun der Knochen...)
  3. Kraut (Zeichen für die Frucht der Erde- von Gott geschenkt)
  4. Salzwasser (Erinnerung an die harten Zeiten in Ägypten)
  5. essbarer Lehm aus Äpfeln, Nüssen, Zimt, Wein (erinnert an Knechtschaft und Armut, als die Israeliten Ziegel aus Lehm herstellen mussten)
  6. ein gekochtes Ei (als Zeichen des neuen Lebens, am Sederabend speziell auf den Tempel bezogen. Man hofft, dass er eines Tages wieder errichtet wird.) Übrigens, naa? Klingelts bei euch? Richtig, richtig, richtig Popichtig!! Unser Osterei ist da ähnlich. :)

Noch ein wichtiges und witziges Detail:
Es ist Pflicht, während der Sederfeier 4 Becher Wein zu trinken. Als Freudenboten quasi.
Die Becher stehen für: „Wegführen, Erretten, Erlösen, Annehmen“

Dies ist nur ein ganz kleiner, oberflächlicher Einblick in die Pessachfestlichkeit. Das Ganze beinhaltet noch viel, viel mehr Inhalt und Hintergründe und liturgische Details. Das würde hier zu weit führen.



Noch ein kleiner Hint, quasi ein special feature von mir:
Ich als Christ finde es extrem spannend, ein bisschen mehr hinter die symbolischen Handlungen und die Vorstellungen der Juden zu steigen.
Warum? Weil Jesus auch in diesem Kulturkreis gelebt hat und die Feste mitgefeiert hat.
Was wir über Jesus im neuen Testament erfahren, ist gar nicht immer einfach abgehoben, verrückt und eigentlich abwegig- es ist nur für uns Europäer schwer nachzuvollziehen. Ein gläubiger Jude weiß, warum man von Jesus als „das Brot“ spricht, oder warum er von uns als „das Salz der Erde“ spricht. Wahrscheinlich kann er sogar besser nachvollziehen, warum Jesus am Kreuz sterben musste.
Was für uns merkwürdig scheint und deshalb viel Vertrauen fordert, scheint hier viel natürlicher zu sein.
Was nicht heißt, dass wir in unserem Kulturkreis nicht richtig glauben könnten. Beileibe nicht (an dieser Stelle ein Gruß an Malle)!
Aber ich wünsch mir einfach, ein bisschen tiefer in die Lebensumwelt von Jesus einzublicken.

Und nun verabschiede ich mich. :)
Beste Grüße!

P.s.: Was für die Juden die Feier des Auszugs aus der Sklaverei ist, ist für uns die Feier des Auszugs aus unserer eigenen Unfreiheit, durch Jesu Tod und Auferstehung. In diesem Sinne- eine frohe Osterzeit!

Donnerstag, 14. April 2011

Spring of love society

Jaa, der Traum für Jerusalem- eine "Frühling der Liebe Gesellschaft" ... :)

Sonntag, 10. April 2011

Oo.heile Welt Kriege.oO

Weil da keine Kriege sind, die unser Leben gefährden
Gewinnen jene an Bedeutung, die wir in uns verbergen
Die Kriege einer heilen Welt, die, weil sie alles hat,
Sich bizarrsten Gegnern stellt
- ich kämpf mich durch die Stadt.

Ein Pfau hat tausend Augen und ist vor Stolz blind.
Sie ist allerbester Laune, wenn sie sich gut aussehend findet
Sie müht sich ab vor dem Spiegel mit dem heißen Föhn
Und weil sie sich nicht leiden kann, trinkt sie sich heute schön.

Hast du was du brauchst, brauchst du was du hast
Wunschlos glücklich oder doch was verpasst
Wissen ist Macht, aber Macht nicht wissend
Glück auf die Schlacht - was hast du denn gedacht?

(Pohlmann)

hebräisch und ich.

Shalom liebe Freunde!
Wollte euch ein bisschen an meiner neuen Sprachlernmotivation teilhaben lassen.
Zuerst hatte ich mir ja vorgenommen, ein bisschen arabisch zu lernen. Denn hier im arabischen Viertel sprechen die Leute arabisch. Geht man aber in die Neustadt, sollte man sich hüten, arabisch zu reden.
Da wir jetzt ein bisschen Kontakt zu Israelis haben (die wiederum alle hebräisch sprechen), und ich spitz bekommen habe, dass hebräisch etwas einfacher ist (ich FUCHS!), habe ich umdisponiert.

Voilà, ich kann schon bis 100 zählen und mich vorstellen, und dich fragen, wie du heißt. :)

Meine Top 3 der hebräischen Sprache (Trommelwirbel):

  1. Klospühlung- NIAGARA
  2. Reißverschluss- RITSCHRATSCH
  3. Gut, alles klar (das Wort kann man ganz oft sagen)- SABABA (bitte im lässigen Rapstyle)

Abends laufen Jacqueline und ich dann durch die Stadt und fragen uns gegenseitig ab... Allerdings können wir erst beginnen, sobald wir aus der Altstadt raus sind.
Ja, man merkt schon eine gewisse Spannung in diesem Land. Wenn man sich also unsicher ist, ob das jeweilige Gegenüber nun hebräisch oder arabisch spricht, sollte man lieber einfach bei englisch bleiben. Es sei denn, man stört sich nicht an verachtenden Blicken oder abschätzigen Kommentaren (man sollte das nicht zu sehr verallgemeinern- es gibt hier auch viele Menschen, die dem ganz gechillt gegenüberstehen- aber manche verstehen tatsächlich keinen Spaß dabei).

                                                             ... wir beim hebräisch lernen...


Ps.: Korim'li Thea :)

Sonntag, 3. April 2011

Tel Aviv

Gestern haben wir einen netten Tag in Tel Aviv verbracht.
Auch, wenn ich bei der Rückkehr nach Jerusalem noch dankbarer war, in Jerusalem zu wohnen, hat Tel Aviv einige nette Dinge zu bieten. Trotzdem: nichts gegen J-City. Meine Meinung.
:)



Ich lade ein paar Bilder hoch, um euch teilhaben zu lassen.


Tel Aviv's Beach


me & Jacky'O -die Berliner Vostadtchickse... (ihr Kommentar auf diese Bezeichnung: "Hallo? Doch nicht VORstadt!!" :o) )

schöne Knallrote Pflanzen



in Yaffo (bei Tel Aviv)